- Hauptmarkt Nürnberg,
am 16. Mai 2009
- Hintergrund der Arbeit
- Konjunkturpaket für
das Leben
- Landkarte der immateriellen Werte
- Wachsendes Ausstellungsforum
- Raum für Ideen
Hauptmarkt Nürnberg,
am 16. Mai 2009
Ein 50 m langer Tisch steht vor dem Rathaus in
Nürnberg.
Der Tisch mit all seinen Tellern und dem Besteck ist in Papier verpackt.
Den ganzen Tag über sind die Besucher und Passanten eingeladen,
eine Antwort auf die Frage zu finden: Was ist unbezahlbar?
„Schreiben Sie in die verpackten Teller
oder auf das Papiertischtuch einen für Ihr Leben unbezahlbaren
Wert. Ein Ding, ein Ereignis, eine Person oder einen Moment, der für
Sie mit Geld nicht zu bezahlen ist.“
Wenn Sie einen Kurzfilm über
die Arbeit sehen wollen, klicken Sie hier.
Fotos Jutta Missbach
Hintergrund der Arbeit
Anstoß der Inszenierung
UNBEZAHLBAR war die Bankenkrise und die damit verbundene Frage an unsere
Gesellschaftsform. Welchen Stellenwert hat das Geld in unserem Leben?
Aus der Bankenkrise ist eine Wirtschaftskrise geworden, so berichteten
die Zeitungen. Konjunkturpakete wurden geschnürt,
denn die Stimmung im Lande durfte nicht abrutschen. Alles wurde und
wird getan, damit Wachstum wieder einsetzt, Schulden werden in einem
Ausmaß getätigt, die keiner mehr wirklich überblickt;
entscheidend ist, dass wir weiter konsumieren, dass das Geld wieder
fließt. Und dann ist wieder alles gut, oder?
Nein. Diese Krise
provoziert die Frage, ob wir nicht von einer Systemkrise sprechen müssen.
Ob sich unser Denken und Kreisen um das Geld nicht verselbstständigt
hat? Zu sehr wird das Leben über
materielle Werte und Statistiken definiert. Der Dax wird oft mehr gepflegt
als die Beziehung zu unseren Nachbarn. Und im Kopf sitzt vor der Frage:
wer bist du? - die Frage: was besitzt du? Alle Parteien suchen verzweifelt
das System zu kitten, schnelle Antworten zu finden. Das Gegenteil davon
sind langsam gestellte Fragen – wie zum Beispiel: Was ist unbezahlbar?
Konjunkturpaket für das Leben
Die Inszenierung UNBEZAHLBAR
könnte man vielleicht als „Konjunkturpaket
für das Leben“ bezeichnen. Die Antworten in den Tellern
reflektieren den inneren Reichtum. In ihrer Summe auf dem Tisch werden
sie zu einer Ausstellung über unserer Wertvorstellungen jenseits
des Geldes.
Aus all den Aussagen auf dem großen Tisch in Nürnberg entstand
im Siebdruckverfahren eine Postkarten Edition. Die Gedanken der unbezahlbaren
Dinge können somit verschickt werden, um neue Gedanken anzuregen
... (siehe unter Antworten/Postkarten)
Der verpackte Tisch steht vor dem Rathaus, er soll zur Diskussion
anregen, Menschen zusammenführen, Fragen zu unserem Lebensstil
stellen, Mut machen anders zu leben.
An diesem Tisch tauscht man sich aus - jeder der seine Antwort in einen
der Teller schreibt, bekommt ein Papierobjekt mit Antworten ausgewählter
Persönlichkeiten zum Thema, z. B.: Horst Köhler, Renate Schmidt,
Martin Schulz, Landesbischof Friedrich, ... (siehe
unter Antworten/Stempel)
Landkarte der immateriellen Werte
Der Tisch mit der Frage; Was ist
unbezahlbar? wandert in verschiedene Städte unterschiedlicher
Kulturen und Religionen. Es soll ein weltweites Forum über diese
Frage entstehen. Eine Landkarte der immateriellen Werte soll gezeichnet
werden. In einer Wanderausstellung werden die Bausteine der Arbeit
dokumentiert.
Das Papiertheater Nürnberg steht derzeit in Kontakt mit Bochum,
Hamburg, Berlin, Rom, Zürich, Liechtenstein, Barcelona, Kiew,
Bukarest, Warschau, Izmir, Teheran, Ramallah, Tel Aviv, Quito und Washington … um
die Arbeit UNBEZAHLBAR durchzuführen.
Wachsendes Ausstellungsforum
Parallel zur Inszenierung UNBEZAHLBAR entsteht
eine wachsende Ausstellung. Ein Teil der Ausstellung dokumentiert den
Verlauf der Arbeit mittels Kurzfilmen, Objektkästen, Siebdrucken,
Hörbeiträgen... . Der zweite Teil der Ausstellung setzt sich
aus Fachvorträgen oder Workshops zum Thema zusammen. Es sollen
Visionen über unser gesellschaftliches Zusammenleben vorgestellt
oder erarbeitet werden. Galerien, Kirchen, Schulen und Firmen können
Foren der Ausstellungsidee werden (Siehe Ausstellung/Prof. Götz
W. Werner).
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